Stadtpfarrkirche Sankt Jakob
Die Stadtpfarrkirche Sankt Jakob wurde schon im Jahre 1210 urkundlich erwähnt.
Der barocke Wandpfeilerbau mit gotischem Chor stammt aus dem 14. Jahrhundert. Stadtbrände und kriegerische Zerstörungen zwangen wiederholt zum Neuaufbau.
Ihr jetziges Erscheinungsbild geht vor allem auf das 18. Jahrhundert zurück. Um 1850 wurde die barocke Innenausstattung entfernt, wobei auch wertvolle Kunstschätze verloren gingen. 1894/95 erweiterte man das Kirchenschiff um zwei Joche.
Beachtenswert sind Rokoko-Stuckaturen an Decke und Chorbogen und das 1750 von Otto Gebhard aus Prüfening gefertigte Deckenfresko. Ein aus der Zeit um 1900 stammendes Deckengemälde oberhalb der Orgelempore zeigt die wunderbare Errettung aus Seenot durch die Hilfe des heiligen Jakobus. Diesen Heiligen stellt auch eine lebensgroße Statue mit Pilgermuschel und Pilgerhut an der Südwand dar. Nicht übersehen sollte man die farbenfrohe und reich verzierte Kanzel, die schmerzhafte Muttergottes sowie das "Prager Jesuskind" am linken Seitenaltar.
Marienmünster Chammünster
Mariä Himmelfahrt wird auch gerne als die Urkirche des Oberen Bayerischen Waldes bezeichnet. Ihre Wurzeln reichen bis in das Jahr 739 zurück, als hier Regensburger Mönche eine klösterliche Niederlassung gründeten.
Aus der Frühzeit der Kirche stammen noch zwei romanische Taufsteine (1200 bzw. 1300).
Bemerkenswert ist unter anderem ein Fresko, auf dem die Legende von den drei Lebenden und den drei Toten dargestellt ist. Einen Eindruck von der Bedeutung dieses Gotteshauses vermitteln unter anderem zahlreiche Grabsteine und schmiedeeiserne Grabkreuze.
Biertor
Die Entstehung dieses Bauwerks, das früher Burgtor genannt wurde, reicht vermutlich bis in das 14. Jahrhundert zurück. Es ist als einziges der vier Stadttore erhalten geblieben.
Auf dem Gelände des angrenzenden Altbaus stand früher die Chamer Burg. Nachdem sie ihre ursprüngliche Funktion verloren hatte, wurde an dieser Stelle ab 1642 eine kurfürstliche Brauerei für Weißbier eingerichtet. Deshalb wandelte sich im Lauf der Zeit das Burgtor zum Biertor.
Rathaus
Ein Rathaus, das Symbol für die Eigenständigkeit seiner Bürger, lässt sich in Cham bereits gegen Ende des 14. Jahrhunderts nachweisen.
Bemerkenswert ist aber nicht nur diese lange Tradition, sondern vor allem die bauliche Verbindung zwischen dem Amtsgebäude und der Pfarrkirche Sankt Jakob. Direkt am Marktplatz steht der älteste Bauabschnitt, das Langhaus. Es beherbergt im ersten Stock den gleichnamigen Saal. Dort finden nicht nur die Sitzungen des Rates, sondern auch kulturelle Veranstaltungen statt. Das Erdgeschoss, in dem heute ein Café untergebracht ist, diente früher unter anderem als Markthalle und Brothaus.
Bei dessen Eingang stand eine Freitreppe mit Pranger. Davon blieb die hier aufgestellte Säule erhalten.
Der westliche Rathaustrakt mit Stufengiebel und einem Eckerker stammt aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Auch an dieser Fassade finden sich Überbleibsel einer bewegten Vergangenheit. So brachte man am Erker einen jüdischen Grabstein an, der aus dem ehemaligen israelitischen Friedhof von Regensburg stammt. Als die Begräbnisstätte mit der Vertreibung der Juden aus Regensburg 1519 zerstört wurde, gelangte er hierher.
Ein weiterer Gedenkstein oberhalb des Eingangs war früher am Fleischtor angebracht und erinnert an die Errichtung der äußeren Stadtmauer 1430.
Marktplatzbrunnen
Seit Juni 1995 steht auf dem Marktplatz ein neuer Brunnen des Künstlers Joseph Michael Neustifter.
Wer sich etwas Zeit nimmt, kann viele überraschende Details entdecken, zum Beispiel die Figur des Grafen Luckner, des Marschalls von Frankreich. Während er vorbeigehende Passanten mit Wasser bespritzt, sieht er zum Glockenspiel am Rathausfirst und wartet darauf, dass täglich um 12.05 Uhr die ihm gewidmete Marseillaise erklingt.
Die Waldhexe mit ihren Kindern ist keine böse Hexe, sondern vielmehr eine liebevolle Mutter. Federn und Blumen, Blätter und Ranken auf ihrem Gewand lassen an Mutter Natur denken.
Der Kreis schließt sich mit einer bekannten Sagengestalt des Bayerischen Waldes, dem Bilmesschneider. Mit den Sicheln an seinen Beinen soll er einst über die Felder gegangen sein, um den Bauern das Getreide abzuschneiden. Hier ist der Bilmesschneider nicht die Verkörperung des Bösen, der Missernte und des Hungers. Das belegen die verschiedenen Symbole (Weinstock, Reben, Peace-Zeichen), die er an seinem Körper trägt.
Graf Nikolaus von Luckner
Nikolaus Luckner wurde im Januar 1722 geboren. Auf dem Höhepunkt seiner außergewöhnlichen Karriere ernannte ihn 1791 der König Ludwig XVI. zum Marschall von Frankreich. Allerdings wurde er ein Opfer der Französischen Revolution und starb 1794 durch die Guillotine. Ihm ist die "Marseillaise", die heutige französische Nationalhymne, gewidmet.
Sein Geburtshaus fiel einem Stadtbrand zum Opfer, weshalb heute nur noch eine Gedenktafel an den berühmten Sohn der Stadt erinnern kann. Sie befindet sich an der Stelle, an der bis 1873 dieses Gebäude stand.